Abfindung = Schmerzensgeld? Hell, yes!


Kennst du diesen Moment, wenn du im Büro sitzt, dein Bestes gibst, Tag für Tag, Überstunden sammelst wie andere Briefmarken – und dann plötzlich kommt diese Einladung ins Büro? „Kommen Sie doch bitte mal ins Besprechungszimmer…“ Spoiler: Wenn du diesen Satz hörst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es keine Gehaltserhöhung gibt.

Genau das ist mir passiert. Kündigung. Zack. Raus. Danke für nix. Und mein damaliger Arbeitgeber? Der fand das völlig gerechtfertigt. Ich? Sah das natürlich gaaaanz anders. Mein Anwalt? Sah’s auch anders. Und das Arbeitsgericht? Überraschung: ebenfalls. Ergebnis? Nach über zwei Jahren Betriebszugehörigkeit hab ich eine fünfstellige Abfindung auf mein Konto überwiesen bekommen. Fünf-stellig! Für mich war das Schmerzensgeld in Reinform – verdient, ehrlich gesagt. Warum? Weil ich mich für diesen Laden echt aufgeopfert habe. Überstunden? Geschenkt. Loyalität? Aber sowas von. Einsatz? Immer 110 Prozent.

Und dann das: Drei Monate in Folge meine Zahlen nicht erreicht (okay, es war echt knapp) – und zack, raus mit mir. Und der krönende Abschluss? Mein damaliger Head of Sales – ein echter Charmebolzen – drückte mir beim Rausgehen noch diesen Satz rein:
„Ich wünsche dir alle Krankheiten dieser Welt und nur noch schreckliche Jobs!“
Wow. Da fehlen einem die Worte, oder?

Aber weißt du was? Karma regelt. Immer.

In einem anderen Job war es ähnlich. Da hat der Geschäftsführer es geliebt, mir regelmäßig mit der Kündigung zu drohen. War so eine Art Motivationstraining light, weißt du? Irgendwann hatte ich die Faxen dicke. Also bin ich zur Personalmanagerin marschiert, ganz cool, und hab gesagt:
„Pass auf, ich geh freiwillig – aber dafür will ich eine Abfindung.“
Ihre Reaktion?
„Du wirst keinen Cent sehen!“
Spoiler: Doch, hab ich. Kein Vermögen, aber ein kleines Schmerzensgeld gab’s trotzdem. Ohne Anwalt, ohne Drama, einfach so.

Aber genau da liegt das Problem: Viele Arbeitnehmer:innen glauben, sie hätten keinen Anspruch auf eine Abfindung – weil’s ihnen so erzählt wird. „Nee, nee, Abfindung gibt’s bei uns nicht“, heißt es dann. Bullshit. Gerade seit diesem Jahr ist die Rechtslage oft auf Arbeitnehmerseite. Die Arbeitsgerichte? Meistens PRO Arbeitnehmer. Und deshalb, liebe Arbeitgeber, kleiner Tipp von mir: Überlegt euch gut, wie ihr euch trennt.
Denn man sieht sich immer zweimal im Leben.

Als ich mein letztes Unternehmen verlassen habe, kam übrigens einer der Gründer zu mir und sagte:
„Wenn du mal einen Auftrag für uns hast, lass uns gerne zusammenarbeiten.“
Tja, so kann’s gehen.

Und hier der Punkt, der oft unterschätzt wird: Eine faire Abfindung ist mehr als nur ein Schmerzensgeld zum Abschied. Sie ist auch ein Signal: „Hey, wir wissen, dass du was geleistet hast. Wir trennen uns jetzt, aber fair.“ Das bleibt hängen. Ich hab ein paar ehemalige Arbeitgeber, die ich wirklich gerne weiterempfehle – nicht, weil ich stillschweigen musste, sondern weil der Abschied respektvoll war.

Eine Kündigung kann sogar was Gutes haben. Sie kann dich aus einem toxischen Umfeld befreien, neue Türen öffnen und dir zeigen: Du bist mehr wert. Aber das vergessen leider viele. Abfindungen sind nicht nur Schmerzensgeld – sie sind ein kleiner Dank für die Zeit, die du ins Unternehmen gesteckt hast. Und für die Nerven, die du gelassen hast.

Also: Wenn du gekündigt wirst – weine nicht (okay, vielleicht ein bisschen), sondern check deine Optionen. Eine Abfindung ist oft drin. Und wenn nicht? Vielleicht hilft Karma.

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